Welche Förderung für Dachbegrünung gibt es?

Ein Artikel von
Daniel Porzig
Aktualisiert am:
6/1/2025
Lesezeit:
5 Minuten

Das Wichtigste in Kürze:

  • Viele Kommunen fördern 50 % der Kosten einer Dachbegrünung mit einem direkten Zuschuss.
  • Zudem kann bei nahezu allen Kommunen eine Reduzierung der Abwassergebühr bis durchschnittlich 50 % beantragt werden. Kosten werden somit jährlich gespart.
  • Im Durchschnitt können einmalig 40 €/m² durch ein kommunales Fördermittel und 0,6 € pro m2 pro Jahr an Gebühren eingespart werden. Bei 40 m2 ist dies ein einmaliger Zuschlag von 1.600 € und nach 40 Jahren eine Steuerersparnis von 960 €.

Kommunale Fördermittel

Kommunale Fördermittel bieten einen direkten Zuschuss von bis zu 75 % (zum Beispiel in Friedrichshafen) der Kosten für die Dachbegrünung. Durchschnittlich sind es aber eher 50 % der Kosten, die mit einem direkten Zuschuss gefördert werden können. Die genauen Förderrichtlinien variieren von Kommune zu Kommune, z.B. anhand des Alters des Gebäudes, der Substrathöhe, der Art der Durchführung (DIY / professionelle Umsetzung) und der Mindest- und Maximalfläche. Zusätzlich unterscheiden sich die konkreten Antragsverfahren in jeder Kommune. Meistens muss zunächst der Förderantrag gestellt werden, bevor die Leistung in Anspruch genommen werden kann. In einzelnen Kommunen können die Fördermittel auch nach der Durchführung beantragt werden. Auch die erforderlichen Dokumente unterscheiden sich. In seltenen Fällen wird eine besonders dicke Substratschicht von z.B. 10 cm vorgeschrieben. Hierbei entstehen besonders hohe statische Ansprüche, weshalb individuell geprüft werden muss, ob das Dach die zusätzliche Last tragen kann. Zudem entstehen zusätzliche Kosten, wenn der Dachrand nicht ausreichend hoch ist.

Die untenstehende Abbildung zeigt auf einer Deutschlandkarte die einzelnen kommunalen Förderungen für Gründächer. Dabei fällt auf, dass vor allem in größeren Städten und insbesondere in Nordrhein-Westfalen viel gefördert wird. Die Förderlandschaft ist jedoch generell sehr dynamisch und für diese Erhebung wurden hauptsächlich Städte mit über 50.000 Einwohnern berücksichtigt. Daher prüfen wir bei jeder Anfrage individuell, welche Fördermöglichkeiten infrage kommen. Eine Übersicht über die einzelnen Städte von 2022 findest du hier »:

Quelle: BuGG

Reduzierung der Abwassergebühr

Neben dem direkten Zuschuss kannst du auch von einer Gebührenreduzierung profitieren. Jeder Hausbesitzer zahlt eine Abwassergebühr, die sich aus der Schmutzwassergebühr und der Niederschlagswassergebühr zusammensetzt. Die Schmutzwassergebühr wird auf Basis des Frischwasserverbrauchs berechnet. Die Niederschlagswassergebühr wird auf Basis der versiegelten Fläche berechnet.

Eine Dachbegrünung funktioniert im bildlichen Sinne, wie ein Schwamm und speichert Regenwasser im Substrat. Dies führt zur Entlastung der Kanalisation. Aus diesem Grund reduzieren nahezu alle Städte die Niederschlagswassergebühr um durchschnittlich 50 % (Schwankung: 20 - 100 %). Je nach Kommune zahlt ein Hausbesitzer durchschnittlich 1,2 € pro Quadratmeter für Niederschlagswasser (Schwankung: 0,4 - 2 €/m²). Das bedeutet, dass bei einem 100 m² großen Dach mit einer jährlichen Gebührenersparnis von rund 60 € gerechnet werden kann. Nach 40 Jahren macht das bereits 2.400 € aus.

In vielen Kommunen gibt es keine speziellen Abläufe zur Reduzierung der Abwassergebühr. Unsere Erfahrung zeigt, dass selbst diese Kommunen bzw. die Entwässerungsbetriebe der Kommune, eine prozentuale Ermäßigung der Abwassergebühr gewähren. Daher lohnt es sich in jedem Fall, telefonisch bei deinem zuständigen Entwässerungsbetrieb nachzufragen. Der einfachste Weg ist die Verwendung einer Internet-Suchmaschine, um deine Stadt zusammen mit den Begriffen "Abwassergebühren" oder "Niederschlagswassergebühr" einzugeben.

Hier findest du einen Überblick, über alle Städte über 50.000 Einwohner, die eine Reduzierung der Abwassergebühr anbieten (Stand November 2022): Zum PDF »

Kommunales Fördermittel Reduzierung Abwassergebühr
Art der Förderung Direkter Zuschuss Reduzierung der jährlichen Steuern
Höhe Fördermittel 50% der Gesamtkosten
(z.B. einmalig 40 € pro m²)
50% der Niederschlagwassergebühr
(z.B. jährlich 0,6 € pro m²)
Beantragungs-Zeitpunkt Überwiegend vor Durchführung Nach Durchführung

Förderungen auf Bundesebene (KfW, BAFA) oder eines Verbands

Neben der kommunalen Förderung gibt es auch einige Förderungen auf Bundesebene z.B. BAFA - Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) und von der KfW-Bank (Wohngebäude Kredit - 261). Diese Zuschüsse dienen primär zur Energieeinsparung und Reduzierung der Kohlenstoffdioxid (CO₂)-Emissionen. Daher wird Dachbegrünung nicht als isolierte Maßnahme gefördert, sondern nur eine ganzheitliche Gebäudesanierung und wenn ein gewisser Dämmwert erreicht wird. Eine Beratung durch einen Energieeffizienzberater wird zusätzlich benötigt. Dieser Prozess ist deutlich komplexer und die Förderhöhe rund 20 % geringer. Wir empfehlen dieses Fördermittel nur, wenn du auch ganzheitlich dein Dach sanieren möchtest. Ansonsten kannst du mehr Geld durch eine kommunale Förderung sparen. Zudem gibt es Verbands-Zusammenschlüsse, wie z.B. den der Emschergenossenschaft und Lippeverband. Dieser Zusammenschluss setzt sich aus zwei Wasserwirtschaftsverbänden zusammen, die durch Förderungen innerhalb ihres regionalen Fördergebietes etwas bewirken möchten. Die Initiative nennt sich Zukunftsinitiative KLIMA.WERK. Hier ist es möglich bis zu 50 €/m² Dachbegrünung zu erhalten.

Prüfung und Unterstützung bei den Fördermittel

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Limitation der Studienergebnisse
Quellen
Daniel, der Autor dieses Artikels, ist der Gründer von heygrün und Experte für extensive Flachdachbegrünung. Wenn du Fragen zu diesem Artikel oder zur Dachbegrünung hast, schreibe ihm: info@hey-gruen.de »
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